Reisebericht: Australien 2015 - Teil 2

von Bernd Zaiser

 

Hier die Fortsetzung des Reiseberichtes

Link zu Teil 1

Station 3: Tasmanien

Dienstag 03.02 - Samstag 14.02.

Tasmanien

 

Nach einem kurzen Flug von zwei Stunden, sind wir um 11:55 in Hobart gelandet, schon vom Flugzeug aus hatte man einen wunderbaren Blick auf die dünn besiedelte Landschaft der Insel. Der kleine Flughafen der Insel liegt ca. 20 km außerhalb von Hobbart, aber wir werden ja von Gerhard Mausz (Mausi) abgeholt, zumindest dachten wir das noch bei der Landung.

Zuerst aber noch das Gepäck abholen. Oh je, da spaziert ein Drogensuchhund über das Band und scheint sich sehr für unseren Koffer zu interessieren. Die zwei Kilo ungarisches Paprika Pulver, die uns Mausi's Papa mitgegeben hat, waren für die Hundenase bestimmt ungewohnt. Zum Glück hat das kluge Tier aber das Pulver nicht als Droge erkannt.

 

Ok, Koffer abgeholt und gleich mal nach Draußen um nach Mausi zu sehen, aber weit und breit kein Gerhard zu sehen. Nach zehn Minuten kommt ein Motorrad angebraust, auf dem ein Typ mit gelber Motorradkluft sitzt. So einen gelbes Outfit hat nur einer auf der Welt - Mausi. Offensichtlich gab es ein Missverständnis bei der Kommunikation bezüglich unseres Mietwagens, den wir ja in der Stadt abholen wollten ;-)

Aber egal Gerhard war da und die Wiedersehensfreude war riesig. Dann hat Gerhard gleich noch einen 10 Dollar Schein auf der Strasse gefunden, also war das Glück uns hold und alles würde bestimmt super prima werden. Wir bestiegen ein Taxi um in die Stadt zu Gehard's und Beverly's Haus zu fahren.  Gerhard wollte voraus fahren um noch eine Kleinigkeit einzukaufen.

 

Das Taxi fuhr über den gut ausgebauten Highway Richtung Hobart, plötzlich seltsame Geräusche hinten Rechts die immer lauter wurden. Nachdem wir den jungen Fahrer tunesischer Abstammung darauf aufmerksam gemacht haben, hat der sofort! auf dem Highway angehalten, ohne Seitenstreifen, in einer abschüssigen Kurve, mit riesigen Trucks die von hinten angedonnert kamen, Hilfeeeee!!. Zum Glück, konnte ich den jungen Mann überzeugen doch noch die 400 Meter bis zu einer Haltebucht mit dem platten Reifen weiterzufahren. Der Taxifahrer rief seinen Bruder, der auch ein Taxi fährt an, um uns an unser Ziel zu bringen. Gerhard war noch nicht zurück vom Einkaufen, hatte uns aber gesagt wie wir ins Haus kommen. Gerhard und Beverly wohnen einfach traumhaft am Mt. Nelson einem Hügel über der Stadt mit Ausblick auf das Meer.

 

Am Mittwoch haben wir unseren Mietwagen bei Europcar in Hobart abgeholt. Das erste Mal links fahren, gleich in Hobart? Ging dann aber besser als ich dachte. Ich fuhr einfach Gerhard hinterher und wir hielten noch kurz an der Strasse an um einzukaufen. Krrrhkkk - und schon hatte ich die Felge links am Bordstein mit einer neuen Struktur versehen. Zum Glück war dies die einzige Schramme unseres gesamten Urlaubs und Europcar hat das eh nicht interessiert.

Bei Gerhard und Beverly in Hobart 

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir viel Zeit mit Beverly, Millie, Beverly's zwölfjärige Tochter, Gerhard und Nelson dem Hund. Natürlich haben wir viele leckere Sachen zusammen gekocht und einiges an Wein und Sekt vernichted. Endlich hatte wir Gelegenheit die selbst gefangenen Abalone von Gerhard zu probieren, echt geil das Zeug. Wir hatten viel Spaß und ich habe mit Mausi viel über die alten Zeiten geplaudert. Wir verstehen uns immer noch prima, wie wenn es die 30 Jahre, die wir uns nicht gesehen haben, nicht gegeben hätte. Mit einer halben Flasche Single Malt im Kopf, hatten wir rührselige Gespräche bis mitten in die Nacht, einfach schön!

 

Gerhard erwies sich als hervorragender Fremdenführer mit Insider Kenntnissen. Wir machten gemeinsam Ausflüge nach Eagle Hawk Neck, zu den Tessellated Pavement, zum Bonorong Wildlife Sanctuary, zu den Weinbaugebieten und zur ältesten Brücke auf Tasmanien. Tasmanische Teufel, Kängurus, Eukalyptusbäume, Weinprobe, Fish and Chips, und noch viel viel mehr durften wir sehen. Nicht zu vergessen die schönsten Ecken von Hobart. Vielen Dank an Gerhard! 

Camping auf Dolphin Sands

An Millie's 12. Geburtstag war gemeinsames Camping auf Dolphin Sands angesagt. Dolphin Sands. an der Ostküste Tasmaniens gelegen, ist eine flache, sandige Halbinsel mit dem traumhaften Nine Mile Beach. In der Mitte des Nine Mile Beach hat Beverly zusammen mit drei Freunden ein Grundstück ca. 300 Meter vom Wasser entfernt. Auf dem Gelände welches mitten in der Pampa liegt und nur durch einen Sandweg von der Strasse zu erreichen ist, befindet sich der private Campground. In der Mitte steht eine überdachte Plattform aus Holz auf eine kleine Hütte steht. Alles ist vorhanden, von Küche über Campingmöbel bis zu einem Wassertank. 

Eigentlich war es geplant Dolphin Sands nach einer zweistündigen Autofahrt am frühen Abend zu erreichen. Leider hat Django uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, Django ist der alte Mercedes 319 Bus, den Gerhard zum Campen umgebaut hat. Kurz nach der Abfahrt hielten wir an einer Tankstelle um den Bus aufzutanken. Als wir wieder losfahren wollten, kamen dicke, weiße Qualmwolken aus dem Auspuff von Django. Zylinderkopf gerissen, das war's dann erst mal. Also wir mit unserem Mietwagen Gerhard eingeladen zurück nach Hobart, dort Gehard's alten Pickup geholt und zurück zur Tankstelle. Alles Campinggeraffel in den Pickup umgeladen. Gerhard wollte sich noch um eine Reparatur kümmern, als sind Birgit und ich erst mal alleine Richtung Dolphin Sands gefahren.

 

Die Dämmerung ist langsam hereingebrochen und wir hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. So hielten wir unterwegs mehrfach an um etwas zu Essen zu bekommen. Auf Tasmanien werden allerdings ab 18:00 die Bürgersteige hochgeklappt und alles ist zu. In dem kleinen Ort Triabuna eine halbe Stunde vor Swansea haben wir es nochmal versucht. Mist auch hier alles geschlossen und tot Hose im Ort. An dem kleinen Hafen haben wir dann doch noch einen Imbissstand gefunden und köstliche "Fish and Chips" gegessen. Gerhard war mittlerweile auch beim Imbiss angekommen aber deprimiert wegen Django, so dass er nichts essen wollte, aber ein Bierle hat ihn wieder etwas aufgemuntert.

 

Im Stock dunkeln sind wir dann auf Dolphin Sands angekommen. Beverly, Millie und zwei ihrer Freundinnen warteten schon sehnsüchtig auf uns. Blöderweise konnten sie unsere Zelte nicht aufbauen, da die in Holzkisten auf dem Gelände aufbewahrt werden. Gehard verschraubt diese Kisten diebstahlsicher mit duzenden von Spaxschrauben, leider war der Akkuschrauber in Gerhards Wagen. Also hieß es jetzt erst mal Zelte im dunkeln aufbauen, dabei hat uns die Stirnlampe, die Birgit in weiser Voraussicht mitgenommen hatte, beste Dienste geleistet. War schon etwas abenteuerlich, mitten im Busch, Stechmücken ohne Ende und dauend irgendein Rascheln im Gebüsch. Letztendlich sind wir nach einem Bierchen zum Abschluss, todmüde in unser Zelt und haben prima geschlafen.

 

Am nächsten Morgen sah die Welt dann schon viel besser aus. Wir realisierten an welch schönem Fleckchen Erde wir hier gelandet sind. Nach einem schönen Frühstück, haben wir erst mal die Gegend erkundet und sind zum Strand gegangen. Über eine Privatweg der zu ein Traumvilla am Strand führt sind wir schnell am Wasser angekommen, zum Glück war die Bude gerade nicht bewohnt. Der Strand von Nine Mile Beach ist wie im Bilderbuch und keine Mensch weit und breit zu sehen, perfekt. Millie hat mit ihren Freundinnen Geburtstag gefeiert und noch einen kleinen Sketch aufgeführt. 

Nach einer weiteren Nacht auf dem Campground, wollten Birgit und ich gerne alleine weiter um die Insel zu erkunden. Unser privater Guide Gerhard hatte uns noch viele sehenswerte Orte auf der Karte eingezeichnet, die wir niemals alleine gefunden hätten.

Gerhard hat uns noch zu unserer nächsten Station im Freycinet National Park begleitet. Dort haben wir ein kleine Wanderung zum Wineglass Bay Lookout gemacht. Für die tolle Aussicht und eine fantastische Landschaft hat sich die kleine Anstrengung durchaus gelohnt.

 

Tasmaniens Nordküste

Unsere Tour führte uns weiter nach St. Helens, wo wir eine Nacht in einem heruntergekommenen Motel genächtigt haben. Das Abendessen beim "Italiener" war auch nicht besser und geregnet hat es zu allem Übel auch noch. Daher haben wir St. Helens am nächsten Tag schnell hinter uns gelassen und sind weiter an die Nordküste. In Bridport haben wir an einem  beeindruckenden Strand halt gemacht. Weiter ging es zum Low Head Lighthouse in der Nähe von George Town. Dort hat es eine Pinguin Kolonie, die aber leider gerade verwaist war.  Um zu unserer nächsten Station zu kommen mussten wir erst mal über den Tamar River, bedeutete 50 km Umweg bis zur nächsten Brücke.

 

Hawley Beach, ein kleines Städtchen ganz im Norden war unser Ziel. Dort wollten wir im Hawley House, ein Geheimtipp von Gerhard,  übernachten.

Der Strand von Hawley Beach und das Anwesen von Hawley House entpuppten sich als Volltreffer. Traumhaft schön.

Hawley House ist ein herrschaftliches Anwesen erbaut um 1878. Inmitten eines Botanischen Gartens mit kleinen Seen, Skulpturen und verwunschen Ecken, liegt das Haus im kolonialen Stil. Die jungen Betreiber, ein Geschwisterpaar und Erben dieses Anwesens, halten das Ganze mit viel Liebe zum Detail in Schuss. Da das Haus hauptsächlich an den Wochenenden für Hochzeiten  gebucht wird, waren wir unter der Woche fast die einzigen Gäste. Wir bezogen unser luxuriöses Zimmer und wurden dann von Marc durch das Haus geführt. Zuerst der Dining Room, hier fühlten wir uns wie im Esszimmer eines englischen Grafen. Gleich nebenan der Weinkeller (im Ergeschoss), der eine Auswahl an erlesenen Weinen aus eigenem Anbau sowie den besten Weingütern Australiens bietet. Ein weiterer Gemeinschaftsraum bietet von Kamin, Klavier, historischem Mobiliar bis zu original Kunstwerken alles was man von dem Wohnzimmer eines Grafen erwartet. Marc bot uns an am Abend für uns zu kochen was wir gerne annahmen.

Wir hatten noch etwas Zeit, die wir für einen Stadtspaziergang nutzten. Der Stand ist nur 50 Meter entfernt und wunderschön. Der feine Sandstrand wird immer wieder durch schwarze Felsen mit gelb gefärbten Spitzen unterbrochen, sehr malerisch.

Das Menü am Abend war vom Feinsten und wir waren angenehm überrascht, auf welchem hohen Niveau hier gekocht wird.

Der eigene Wein war so gut, dass wir gleich noch ein paar Fläschen mitgenommen haben um sie gemeinsam mit Gerhard un Beverly zu trinken. Nach einer erholsamen Nacht und einem perfekten Frühstück ging es weiter. Hawley House war eines der Highlights unserer Insel-Tour, nicht ganz billig, aber jeden Cent wert.

Unsere nächstes Ziel war der Narawntapu National Park  der Park liegt in einer steppen ähnlichen Ebene mit einem kleinen flachen See. Unsere Wanderung im Park folgte einem Pfad um diesen See. Über Holzstege querte man einen Sumpf, der einem Horrorfilm entsprungen sein könnte. Immer wieder blitzte der See durch das Gestrüpp und an mehreren Stellen waren Zugänge zum See ausgebaut. Auf dem See schwamm einiges an Wasservögeln, unter anderem schwarze Schwäne. Alles sehr idyllisch und außer uns kein Mensch unterwegs. Auf der anderen Seite des See gingen wir querfeldein über die Steppe, da kein Pfad mehr erkennbar war. Wie aus dem nichts tauchten einige Gruppen von Kängurus auf. Immer unter den wachsamen Augen des Anführers, hoppten kleine und große Tiere an uns vorüber.

 

Unsere Fahrt ging weiter entlang der Nordküste bis zum Städtchen Waynyard, welches man getrost auslassen kann. Leider waren Wetter und Burger so schlecht, dass wir uns entschlossen haben in Richtung des Landesinnern zu fahren.

Auf dem Weg zu den Cradle Mountains machten wir noch einen Abstecher zu den mini Wasserfällen Guide Falls, naja die braucht keiner.

Cradle Mountain National Park

 

 

Mitten auf der Insel Tasmanien liegt dieser Park, weitab jeder Ortschaft und einer atemberaubenden Landschaft.

Um an den Eingang des Parks zu kommen fuhren wir eine einsame aber gut ausgebaute Straße immer weiter ins Gebirge. Die Zeit verstrich und als wir endlich am Eingang des Parks ankamen, war es schon nach 17:00 Uhr und wird hatten keine Unterkunft gebucht. Wir hatten ja schon gelernt, dass man sich auf Tassi früh um einen Schlafplatz bemühen muss, aber mit den folgenden Schwierigkeiten hatten wir nicht gerechnet. Nach einigem Nachfragen und hin und her fahren, landeten wir schlussendlich in der Peppers Gradle Mountain Lodge. Wieder ein Volltreffer, das Glück blieb uns gewogen.

 

In der Lodge bezogen wir ein kleines Ferienhäuschen mitten in der park ähnlichen Anlage. Da wir bis zum Abendessen noch Zeit hatten folgten wir gerne der Empfehlung des Concierge und machten noch eine der ausgeschilderten Wanderungen  die direkt bei der Anlage starten. Der King Billy Circular Track ging teilweise über Holzstege in den Cold Rain Forest zu King Billy, einem uralten riesigen Baum . Alte knorrige Bäume, riesige Farne und alles grün bemoost, so präsentierte sich uns dieser Teil von Cradle Mountain.

Im erstklassigen Highland Restaurant haben wir zu Abend gegessen, Wallaby porterhouse, sweet potato puree, broccolini, drunken blueberries, anvers dark chocolate jus, dazu eine storm bay cabernet savignon merlot/schobers shiraz Cuvée, entsprechen geile Vorspeise und Nachtisch. So lässt es sich leben. 

 

Ausgeruht und gut gestärkt begaben wir uns am nächsten Morgen zum Eingang des Nationalparks. Leider darf nur eine begrenzte Anzahl an Autos in den Park einfahren, da wir etwas spät dran waren mussten wir mit dem Shuttle Bus fahren. Der Shuttle Bus fährt ca. 15-20 min. über ein schmales Sträßchen in den Park und hält an zwei Stationen an.

Wir fuhren bis zum Dove Lake um von dort eine Wanderung zu starten. Unser Weg führte am Seeufer entlang zu einem steinigen, steilen Aufstieg. Über viele Felsstufen kletterten wir hinauf zu Marions Lookout, von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Crater Lake und die Berge der Umgebung. In alpiner Umgebung mit sagenhafter Aussicht führte unser Weg zurück, vorbei an weiteren Seen und über die Holzstege des Overland Tracks.

 

Zurück am Parkplatz hieß es erst mal warten auf den Bus. Zusammen mit einigen jungen Franzosen standen wir noch eine halbe Stunde bei brütender Hitze an der Bushaltestelle. Mit einem mächtigen Durst und Eindrücken die wir nie vergessen werden, erreichten wir am frühen Abend wieder die Lodge. Noch eine Nacht in unserer luxuriösen Unterkunft und einem weiteren Abendessen verließen wir am nächsten Morgen die Cradle Mountains in Richtung Westküste.

 

Über die Westküste zurück nach Hobart

Nach einigen Stunden Fahrt durch die Mitte der Insel, entschlossen wir uns noch an die Westküste nach Strahan zu fahren.

Strahan ist ein mondäner Badeort der touristisch sehr erschlossen ist. Leider war trotz sehr vieler Hotels und Unterkünften kein einziges Bett im ganzen Ort für uns zu finden. Es ging schon den magischen 18:00 Uhr Grenze  entgegen nach der auf Tasmanien rein gar nichts mehr geht. Zum Glück fanden wir eine sehr freundliche Dame in der Touristeninformation die im "Nachbarort" Queenstown eine Unterkunft für uns organisiert hat. "It is only a 45 Minute Drive"! Durch den Regenwald, bei jetzt schon fast Dunkelheit, auf einem schmalen kurvigen Sträßchen, überall Tiere am Straßenrand, fuhren wir also nach Queenstown. 

Im Gold Rush Motor In fanden wir eine bleibe, dieses Fernfahrer Motel ist zwar nicht besonders schick, aber wir hatten wenigstens ein Bett. Der Besitzer ist ein netter Typ der auch schon in Deutschland war, und so haben wir uns nett unterhalten. Im angeschlossene Restaurant haben wir zu Abend gegessen, kräftige einfache Hausmannskost gekocht von eben diesem Besitzer und serviert von dessen Töchtern. Das Essen war heiß und das Bier war kalt um das Beste hervorzuheben. Das Frühstück war eher bescheiden. Bevor wir weiter Richtung Hobart fuhren, haben wir uns im Städtchen noch mit Essen und Getränken eingedeckt. Queenstown ist eine heruntergekommene Bergbau Gemeinde, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Ein paar nette Historische Gebäude stehen hier noch. Der Raubbau der verlassenen Minen hat in der Umgebung eine Mondlandschaft hinterlassen. Es wird sicher noch viele Jahre dauern bis die Schäden durch Aufforstung wieder verschwunden sind. Eine letze Rast mit Blick über Queenstown und weiter ging es Richtung Derwent Bridge. Bei einer Rast an der Tarraleah Power Station, einem imposanten Wasserkraftwerk, konnte man nochmal den Blick über die Wälder und Täler der Umgebung schweifen lassen. Die Natur auf Tasmanien ist schon einzigartig und überwältigend. Wir suchten nach einer Einkehr Möglichkeit und landeten im Terraleah Estate, ein Retorten Dorf das nur aus Ferienhäusern und Hotelanlagen besteht.  Alles da, Golfplatz, kleine Seen alles schön rausgeputzt aber dennoch nur künstlich und überhaupt nicht unser Ding. Lieber weiter auf dem Lyell Highway Richtung Südost. Die Landschaft änderte sich dann sehr schnell, die Wälder und Seen wichen einer hügeligen Gras Landschaft in typischer Wild West Manier. Nach der Rast auf einem Hügel nahe der Wasserscheide, ging es abwärts in fruchtbare Täler mit vielen Farmen und Viehweiden. Jede Menge leckeres Beef rannte da auf den Weiden rum. Die Besiedelung wurden wieder dichter und der Verkehr auf dem Highway lies darauf schließen, das Hobart nun nicht mehr weit ist. Immer entlang des River Dervent der hier eine stattliche Breite von mehreren hundert Meter aufwies, ging es durch die Vororte nach Hobart City. Auf einer Insel der River Dervent sahen wir ein seltsames Gebäude welches aussah wie ein rostiges Raumschiff das hier mal gelandet ist. Später sollten wir dieses Ding noch besuchen, denn es handelte sich um das MONA ein Museum der besonderen Art.

 

MONA und die letzten Tage auf Tassi

  

Mausztaschen Lovers

Am späten Vormittag erreichten wir endlich wieder Mnt. Nelson und wurden herzlich von Beverly, Millie und Gerhard empfangen. Am Abend gesellten sich noch Gerhards Tochter Rosie mit ihrem Mann Sam und den beiden Kindern Rupert und Abel hinzu. Wir wollten gemeinsam Berverly's favourite german food "Maultaschen" kochen. Gerhard hatte schon alle Zutaten nach Birgits Rezept besorgt. Bratwurstbrät war schwierig, aber einige polnische Bratwürste, von der Pelle befreit, haben den Zweck prima erfüllt. Gemeinsam machten wir uns ans Teig ausrollen, Schnippeln und Füllen der Maultaschen. Das Ergebnis war einfach perfekt, unseren Freunden aus Tassi hat sehr gut geschmeckt und auch für uns Schwaben waren die Dinger perfekt. Als Vorspeise hatte Gerhard wieder eine Abalone aus seinem Salzwasseraquarium geholt. Das Aquarium ist sozusagen die Frischhaltekammer für die selbst gefangenen Abalone.

 

Museum of Old and New Art

Ein Ausflug zum MONA war geplant, und Gerhard meinte, dass eine Bootsfahrt auf dem Derwent River dorthin uns  bestimmt gefallen würde. Die Leute aus Tassi sind ja alle völlig gechilled und stressfrei unterwegs, aber Gerhard ist darin der Meister. Soe ergab es sich, dass wir leider etwas spät an Hafen von Hobart ankamen und die Plätze auf der Fähre alle schon besetzt waren. wir standen zwar eine viertel Stunde in der Schlange, mussten dann aber mit vielen anderen wieder abziehen. So konnte uns uns Beverly direkt wieder abholen, sie war jedoch schon wieder in Mnt. Nelson angelangt. Mir unserem Mietwagen fuhren wir dann die halbe Stunde zum MONA.

MONA ist ein von dem egozentrischen Berufs-Pokerspieler und Millionär David Walsh gegründetes Museum.

Große Teile der Anlage befinden sich unter der Erde in den Fels gehauen. Mit futuristischen Aufzügen oder eine gewundene Rampe ging es hinunter in das Museum. Gerhard musste wie alle Residents keinen Eintritt bezahlen, coole Sache. Unten angekommen haben wir uns erst mal ein Gläschen Sekt von der Hauseigenen Kellerei gegönnt. Das Museum ist sehr interessant und beherbergt viele Kunstwerke und Installationen. In einigen Räumen kann man auch Videoinstallation und Kurzfilme ansehen. Ein Sammelsurium von Kunst und zum Teil auch Kitsch der als Kunst verkauft wird. Skurril ist auch die Verdauungsmaschine, hier wird eine Maschine mit Essen "gefüttert" und die Menschliche Verdauung mit Chemikalien nachgebaut.  Das Ergebnis ist optisch und vor allem geruchlich ein Erlebnis, es stinkt schon von weitem grausam nach Fäkalien, auf gut schwäbisch nach Scheiße und in dem Raum ist es kaum auszuhalten. Aber so ist es eben mit Kunst, manche ist Scheiße und andere riecht nur danach.

Abschied von Tassi

Der letzte Abend war leider viel zu schnell gekommen. Wir haben bis spät in die Nacht noch zusammen gegrillt und einige Gläschen Wein geleert. Am nächsten Morgen hieß es dann leider Abschied nehmen von Tasmanien und unseren Freunden, schnief schnief, sche wars! Wir werden sicher noch lange an den Besuch denken und wenn es Gesundheit und Geldbeutel erlauben, kommen wir auf jeden Fall wieder.

Am Samstag 14.02. hat uns Gerhard noch zum Flughafen gefahren und wir starteten pünktlich um 12:45 Uhr zu unserem nächsten Ziel.

Flug Hobart - Sydney (1:45) - Brisbane (0:30) - Cairns (2:20)  12:35 - 18:40

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 2 und 4?